Häufig vorkommende Symptome der Zöliakie sind starke Blähungen und Bauchkrämpfe sowie Durchfall, die nach dem Verzehr glutenhaltiger Nahrung auftreten. Besteht diese Symptomatik über einen längeren Zeitraum, verliert der Patient meist an Gewicht und es entsteht unter anderem Eiweißmangel. Dieser wiederum verursacht, dass der Körper Wasser schlechter im Gewebe speichern kann, wodurch wiederum Ödeme entstehen. Dabei handelt es sich um eine Wassereinlagerung im Bindegewebe. Nicht alle von Zöliakie Betroffenen leiden jedoch unter Symptomen, die mit dem Verdauungstrakt in Verbindung stehen. Einige Menschen mit Glutenunverträglichkeit zeigen sogar keinerlei Symptome.
Die medizinische Forschung hat in den letzten Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass Zöliakie immer seltener anhand von Problemen den Verdauungstrakt betreffend diagnostiziert wird. Bei rund 40 Prozent der Betroffenen lassen sich keine Magen-Darm-Beschwerden aufgrund von Zöliakie feststellen. Stattdessen leiden Patienten etwa an Lebererkrankungen mit leicht erhöhten Leberwerten, Hautentzündungen mit juckender Bläschenbildung, Funktionsstörungen der Schilddrüse, Entzündungen der Nierenkörperchen sowie Störungen der Bewegungskoordination, Nervenstörungen und sogar epileptischen Anfällen.
Oftmals können körperliche Beschwerden von Zöliakiepatienten auch auf den Mangel an Vitaminen oder Spurenelementen zurückgeführt werden. Aufgrund der Entzündungsherde im Darm ist dieser nicht mehr in der Lage, diese Stoffe in ausreichender Form zu verarbeiten und dem Körper zur Verfügung zu stellen.
Eisenmangel verursacht häufig Blutarmut, ein Brennen der Zunge sowie entzündete Stellen im Mund. Aufgrund von Kalziummangel kann es zu Mangelerscheinungen bei Knochen, Gelenken und Muskeln kommen. Die häufigsten Folgeerkrankungen hierbei sind Osteoporose, Knochenschmerzen, Muskelschwäche sowie Muskelkrämpfe. Der Mangel an Vitamin K zeigt sich zumeist durch Blutungen, insbesondere auf der Haut. Ein Mangel an Vitamin A wiederum kann zu Problemen mit den Augen führen, erkennbar zum Beispiel durch zunehmende Nachtblindheit.
Neben den körperlichen Symptomen der Zöliakie treten bei einigen Betroffenen auch psychische Symptome auf. Dazu gehören zum Beispiel Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Depressionen.
Ist ein Kind an Zöliakie erkrankt, so treten die Symptome zumeist etwa drei bis sechs Monate nach der ersten glutenreichen Mahlzeit auf. Verursacht die Zöliakie beim Kind Probleme mit dem Verdauungstrakt, so ist dies häufig erkennbar an übel riechendem Durchfall, einem aufgeblähten Bauch oder Erbrechen. Die durch die Glutenunverträglichkeit ausgelöste Mangelernährung kann zudem zu einer Wachstumsstörung des Kindes führen oder dazu, dass sich die Pubertät verzögert. Auch eine Veränderung des Wesens oder Verhaltens des Kindes, etwa apathisches, missmutiges oder gereiztes Verhalten, kann auf Zöliakie hindeuten.
Eine Erkrankung an Zöliakie, bei der seitens des Patienten keine Symptome festgestellt werden können, wird als subklinische Zöliakie bezeichnet. Der einzige Nachweis für das Vorliegen einer Zöliakie kann hierbei durch eine Gewebeprobe der Dünndarmschleimhaut oder anhand einer Untersuchung der Antikörper erbracht werden.
Guido Maiwald